Das Unterrichten gehört unmittelbar zu meinem Selbstverständnis als Kontrabassist. Als Dozent halte ich es für entscheidend wichtig, nach einem didaktischen ganzheitlichen und vor allen Dingen OUTPUT orientierten Modell zu handeln.

Mein Ziel ist es, Schüler*innen und Studierenden zu helfen, ihre musikalische Persönlichkeit zu finden, wofür nach meiner Auffassung weitaus mehr als die Fertigkeiten am Instrument oder Repertoirkenntnis notwendig sind.

Meine 5 Säulen heißen:

bass

Technik: ohne stetige Weiterentwicklung der Technik stagnieren auch die Möglichkeiten.

Praxis: ohne Proben- und Konzertpraxis fehlt die Routine; Formsicherheit, sich in den Gesamtsound einfinden, das Verinnerlichen des Gelernten und und und…

Hören: Hören ist die Essenz, wer sein Gehör nicht weiterentwickelt, bleibt stehen. Intonation, Improvisation und und und…alles ist so viel interessanter wenn man sein Gehör entwickelt!

Verstehen: Wahnsinnig viele unterschiedliche Musikrichtungen folgen musiktheoretischen Regeln. Wer sie kennt, kann leichter hören und Neues entwickeln. Es ist furchtbar interessant, herauszufinden, warum was wie klingt. Verstehen meint außerdem, sich mit Musik im Allgemeinen auseinanderzusetzen, Repertoirekenntnis, die Hintergründe erforschen…

Persönlichkeit/Kreativität: In dem Begriff „Musikalische Persönlichkeit“ steckt unweigerlich der Begriff Persönlichkeit. Jemand, der sich ausschließlich über seine musikalischen Fertigkeiten definiert und dabei seine Persönlichkeit außerhalb der Musik nicht weiterentwickelt, wird früher oder später seine Grenze erreichen. Kreativität ist nach meiner Meinung nur möglich, wenn man sich allgemein bildet und Dinge erlebt.

Ich bin der Meinung, dass alle 5 Säulen gleich wichtig sind, um seine musikalische Persönlichkeit zu finden, sie zu entwickeln und damit niemals aufzuhören. Wer z.B. eine tolle Technik hat, aber nicht gut hört wird immer Probleme mit der Intonation haben, genauso andersherum. Auch werden diejenigen Schüler*innen und Studierende, die ein hervorragendes Gehör haben aber keine „musiktheoretische Forschung“ betreiben vermutlich schnell an ihre Grenzen in der Improvisation stoßen.

Übrigens: Jede/r Schüler*in ist unterschiedlich, das gezeichnete Modell ist nicht mehr und nicht weniger als der Versuch eines didaktischen Leitbildes. Sowohl die Säulen als auch die Phasen gehen ineinander über, verschwimmen und beeinflussen sich gegenseitig.